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Zur Enns

Kapitel 7
Heidewald Schieferegg - Umweltarbeit in der Diözese Linz

Zur Enns

Peter Prack

Der Heidewald liegt auf der Niederterrasse (vgl. Kapitel 2). Von dieser fällt eine meist sehr steile, stellenweise felsig-senkrechte Böschung etwa zehn Höhenmeter tief zum Ennsstausee ab. Dieser wird durch das Wehr Thurnsdorf-Thaling aufgestaut, das etwa zwei Kilometer flussabwärts liegt. Vom Südteil des Heidewalds fiel der Hang immer schon direkt zur Enns ab, die hier in einer Rechtsbiegung ans Ufer drängte. Im nördlichen Teilbereich lag dagegen zwischen Abhang und Fluss noch ein Augebiet, das teilweise landwirtschaftlich genutzt und teilweise bewaldet war. Dieses ist mit der Fertigstellung des Kraftwerks im Jahr 1964 zur Gänze überstaut worden – nur eine langgestreckte Insel, auf der sich heute ein Segelclub befindet, ragt noch aus dem Wasser.

Der Stausee ist nur dort tief, wo früher das Flussbett lag, dafür gleich einige Meter. Die ehemalige Au wurde nicht sehr hoch überstaut, daher kommt es zu fortschreitender Verlandung: Bei Hochwässern wird Feinmaterial abgelagert. In besonders strömungsberuhigten Zonen können sich bereits Pflanzen auf dem Schlick etablieren. Auf krautige Arten, darunter Binsen und Gräser wie Schilf und Rohrglanzgras folgen Weidengebüsche. Dem Unterhauser Wald ist bisher nur eine kleine Verlandungsfläche vorgelagert, ein Röhricht, in dem die Sumpf-Schwertlilie vorkommt. Die kräftige Pflanze, sie wird gut einen Meter hoch, ist mit ihren großen, gelben Blüten auffällig.

 

Der Stausee wird von vielen Wasservögeln genutzt und besonders zu den Zeiten des Vogelzugs kann man auch seltene Arten beobachten – am besten, und störungsfrei, mit dem Fernglas von der Terrassenkante aus.

Auch Segler*innen und Bootfahrer*innen schätzen den Stausee. Am gegenüberliegenden Ufer gibt es ein Ausflugslokal mit Bootverleih. Andererseits ist die „alte Enns“, der echte, große, schnell fließende Fluss, verloren gegangen.

 

Stausee und frei fließender Fluss

Durch den Stau sind die flusstypischen Fischarten wie Bachforelle, Äschen und Huchen ganz oder weitgehend verschwunden, vor allem, weil sie Kiesbänke zum Ablaichen brauchen. Diese wurden überstaut und später durch feines Material, das der Fluss vor allem bei Hochwässern reichlich mitführt, schlammig überlagert. Den selteneren Pflanzenarten der Au erging es genauso. Die eine oder andere Purpurweide mag man noch finden, die Lavendelweide kaum noch und „verlässlich ausgestorben“ ist die Ufertamariske, eine Charakterart frei fließender Flüsse, die früher bei uns weit verbreitet war.

Zum Flussbaden sind die heutigen Ufer, schlammig oder dicht bewachsen, nicht geeignet, ganz im Gegensatz zu den früheren, ausgedehnten Kiesufern. Bedenkt man dazu, dass die Enns in Oberösterreich nur noch fünf Meter frei fließendes Gefälle aufweist (in der Stadt Steyr), während alle Staustufen gemeinsam eine Höhe von 150 Metern haben, dann sieht man: Hier wurde stark in die Natur eingegriffen. Der entstandene Lebensraumtyp ist in Österreich auf Grund des hohen Anteils an gestauten Flussstrecken häufig, die verloren gegangenen Biotoptypen sind hingegen hochgradig bedroht.

 

Biber

Eine prominente Art, die den Lebensraum Stausee nutzt, ist der Biber. Dieses große Nagetier, das seit 1867 in Oberösterreich als ausgerottet galt, wurde unter strengen Schutz gestellt und konnte unser Bundesland ab den späten 1970er Jahren wieder besiedeln, ausgehend von Salzach, Inn und Oberer Donau. Die Untere Enns und damit auch der Stausee Thaling wurde zwischen 2000 und 2010 erreicht. Die bekannten Biberdämme bauen die Tiere nur an kleineren Gewässern, um Wasserfläche und -tiefe zu vergrößern. Am Ennsstausee gibt es daher keine, aber man findet allenthalben Nagespuren an Ufergebüschen, die typischen sanduhrartigen Einnagungen an stärkeren Bäumen und gefällte Bäume. Die kleinen, ca. 40 Zentimeter breiten „Hohlwege“, die entstehen, wo Biber die Uferböschungen häufig begehen, sind ebenfalls unverkennbare Spuren ihrer Gegenwart. Eine große Biberburg aus Asthaufen ist am oberen, südlichen Ende der Ennsinsel zu finden. Wer Biber beobachten will, dem sei ein Ausflug bei Schlechtwetter empfohlen: An trüb-nassen Tagen ist die Chance, sie anzutreffen, größer.

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